Standortgebundenheit
In der Wirtschaftssoziologie:
umschreibt die Abhängigkeit des alltäglichen Wissens und in gewissem Sinne auch von Ideen und Theorien von dem sozialen Kontext, in dem sie entstanden sind bzw. gelten. Jedes absichtsvolle Handeln wird von solchem alltäglichen, ideellen und theoretischen Wissen geleitet; die Handlungsziele erhalten damit eine S., über die der Handelnde nicht einfach frei verfügen kann. Sozialisierungsprozesse in einer Gruppe bestimmen die Standortgebundenheit als „relativ-natürliche Weltanschauung“ jedes Gruppenmitgliedes: Die als fraglos und unproblematisch geltenden Selbstverständlichkeiten in dieser Gruppe werden von einer gewissen Grenze an nicht mehr hinterfragt. Entsprechend wird die Standortgebundenheit in einer sozialen Schicht oder Klasse als „Klassenlage“ bezeichnet. Spracherwerb, Intelligenz usf. werden häufig in ihrer kulturellen, schichtspezifischen oder familiären Standortgebundenheit untersucht.
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