Soziologie, universalistische
In der Wirtschaftssoziologie:
Bezeichnung für die von O. Spann vertretene Auffassung, dass soziale Gebilde mehr und früher sind als ihre Teile, die Individuen. Die gesellschaftliche Wirklichkeit wird als verwirklichter, ausgegliederter Geist verstanden; dabei kann Geist bloss in „Gezwei-ung“, d.h. in realer menschlicher Gemeinschaft wirklich sein, die dadurch nur als geistiger Gehalt begriffen werden kann. Die u. Soziologie, universalistische wurde von Spann in bewusster Absetzung zu jeder individualistischen Auffassung entwickelt und ist prinzipiell in der Vorgehensweise deduktiv, nicht empirisch und teleologisch. Dies meint jedoch nicht, dass „individualistische Soziologien“ nach Spann durch die u. Soziologie, universalistische überflüssig geworden sind, sie haben ihr aber als Zielvorstellungen zu weichen.
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