Rekrutierungsrolle - Leistungsrolle
In der Wirtschaftssoziologie:
recruitment role - achievement role, inhaltliche Gliederung von Rollen, in zwei Arten gemäss den Voraussetzungen, nach denen der Zugang zu sozialen Rollen in einem sozialen System geregelt ist. Rekrutierungsrolle - Leistungsrolle (auch: zugeschriebene oder askriptive Rolle) bezieht sich auf solche Fälle, in denen eine Person eine Rolle aufgrund von Merkmalen, denen sie sich nicht entziehen kann und über die sie keinerlei Kontrolle hat, bekleidet und in rollenspezifisches Verhalten umzusetzen hat (z.B. Geschlechtsrollen, Altersrollen, Verwandtschaftsrollen oder Rollen, die mit der sozialen Herkunft in kastenähnlich organisierten sozialen Systemen verbunden sind). R.n basieren auf einer kulturell erzwungenen Zuweisung von Personal zu bestehenden Rollen, ein Rekrutierungsprozess, der vom Akteur nicht beeinflusst werden kann und ihm keine Alternativen lässt. L.n (auch: erworbene Rollen) beziehen sich auf solche Fälle, in denen eine Person den Erwerb einer Rolle freiwillig angestrebt hat. Dies impliziert zwar meistens, dass dafür spezifische Qualifikationen erworben oder erarbeitet werden müssen (wie bei Berufsrollen, Mitgliedschaftsrollen), schliesst aber nicht aus, dass dieser leistungsspezifische, an den Wünschen der Akteure orientierte Rekrutierungsmechanismus von Regeln kultureller Zuweisung überlagert ist. In vielen Fällen ist daher eine Einordnung von Rollen im Rahmen dieses Begriffspaares nicht sehr sinnvoll.
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