Motive, sekundäre
In der Wirtschaftssoziologie:
sekundäre Bedürfnisse, auch: gelernte Motive bzw. Bedürfnisse, Konzept der behavioristisch (lerntheoretisch) orientierten Motivationspsychologie (C.L. Hüll); erlerntes Bedürfnis als Initiator weiteren Lernens. Unter einem s.n Motive, sekundäre versteht man dabei das Bedürfnis, sich einer Reizquelle anzunähern und mit dieser (meist konsummatorisch) umzugehen bzw. von ihr wegzukommen (zu fliehen), auch wenn dieser Reiz ursprünglich „neutral“ war, d.h. keine derartigen Reaktionen auslöste. Damit neutrale Reize Ziel von s.n M.n werden, müssen sie eine Zeitlang mit primäre Bedürfnisse auslösenden Reizen (z.B. Futter- oder Schmerzreizen) zusammen auftreten. Werden sie danach ohne diese Reize dargeboten, so lösen sie Reaktionen (auch Lernprozesse) aus, die ursprünglich nur bei den Reizen, die primäre Bedürfnisse auslösen, beobachtet wurden, d.h. sie sind selbst Ziel eines Bedürfnisses (sekundären Motivs) geworden. In der Theorie G.W. Allports wird versucht, das gesamte menschliche Handeln aus der Bildung derartiger s.r Motive, sekundäre zu erklären („funktionale Autonomie der Motive“).
<< vorhergehender Fachbegriff |
|
nächster Fachbegriff >> |
|
|
|
|