Migration, selektive
In der Wirtschaftssoziologie:
bezeichnet allgemein den Auslese- und Siebungseffekt von Wanderungen hinsichtlich bestimmter Regionen und Personen bzw. Personengruppen. So zeigt sich z.B., dass sich die wanderungsbereiten Individuen und Gruppen von der übrigen Bevölkerung durch bestimmte psychische, physische und/oder soziale Merkmale unterscheiden, vor allem durch spezifische Persönlichkeitsmerkmale, die sie befähigen, die der Wanderung entgegenstehenden Hindernisse zu überwinden. Ferner ergeben sich unterschiedliche Ausleseeffekte je nachdem, ob die Wandernden durch eine negative Bewertung ihrer Lage im Herkunftsgebiet („push“) oder eine positive Bewertung ihrer voraussichtlichen Lage im Zielgebiet {„pull“) bewogen werden. „Positiv“ ist eine Auswahl von Wandernden (nach E.S. Lee 1966), wenn die s. Migration, selektive überwiegend durch positive Faktoren im Zielgebiet bestimmt und/oder die zu überwindenden Hindernisse besonders gross waren, „negativ“, wenn sie überwiegend durch die negativen Faktoren im Herkunftsgebiet bestimmt war.
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