Massenphänomene
In der Wirtschaftssoziologie:
Begriff der Sozialpsychologie für den Gegenstand der sog. Massenpsychologie. Massenphänomene beziehen sich auf das Verhalten einer Unzahl von Menschen, die sich in unstrukturierten und/oder normativ unsicheren Situationen mit denselben Ereignissen befassen (Prinzip der Polarisierung oder Konvergenz). Massenphänomene werden unterteilt a) in Phänomene der aktuellen Masse (crowd behavior, Masse [1]), wie sie in Situationen des Zuschauerpublikums (audience) und des mob (etwa der Panik des Lynchens) zu beobachten sind, und b) in Phänomene der abstrakten Masse (mass behavior, Masse [2]), bei der die Vielzahl an Menschen so gross ist, dass sie sich nicht am selben Ort zusammenfinden können; darunter fallen Phänomene wie Massenepidemien (mass contagion, contagious follies, Ansteckung), Massenkommunikation, Öffentlichkeit (public), modisches Verhalten (fads, crazes) und soziale Bewegung sowie Massengesellschaft. Die von der Massenpsychologie behaupteten Merkmale der Emotionalisierung, Irrationalität, geringen Infrastruktur und Gewalttätigkeit sind angesichts empirischer Untersuchungen als zentrale Merkmale umstritten.
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