Kulturalismus
In der Wirtschaftssoziologie:
culturalism, [1] meist kritische Bezeichnung für diejenigen Forschungen in der Kulturanthropologie, die von der Annahme einer Grundpersönlichkeit ausgehen, die in jeder Kultur auf eigene Weise früh ausgeprägt werde (vor allem M. Mead und R. Benedict). Ihnen wird ein kultureller Determinismus vorgeworfen.
[2] Manchmal auch Bezeichnung für die Kulturanthropologie insgesamt.
[3] Allgemein auch kritische Bezeichnung für eine Überbetonung des Kulturellen gegenüber dem Sozialen, Ökonomischen und Geschichtlichen in sozialwissenschaftlichen Studien (z.B. Analyse von Jugendstilen im Hinblick auf die kulturelle Innovation, aber ohne Berücksichtigung der beruflichen und sozialen Perspektiven der betreffenden Jugendlichen; Schluss von den Symbolsystemen einer Sozialgruppe - z.B. Glaube an Hexerei o.a. - auf das Gesamtfeld des Umgangs mit der Wirklichkeit).
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