Komponentenanalyse, ethnographische
In der Wirtschaftssoziologie:
Bezeichnung für ein relativ standardisiertes und formales Mittel, um elementare kognitive (nicht emotive bzw. konative) Vorstellungssysteme einer Gruppe oder einer Gesellschaft zu erfassen, die sich in deren umgangssprachlicher Terminologie und den Regeln des routinisierten interaktionsspezifischen Gebrauches dieser Terminologie niedergeschlagen haben. Gegenwärtig wird die e. Komponentenanalyse, ethnographische hauptsächlich in der paradigmatischen Semantik zur Analyse von Wortfeldern und innerhalb der Sozialwissenschaften im engeren Sinne in der linguistisch orientierten Ethnographie, d.h. in erster Linie in der ethnoscience verwendet. Die e. Komponentenanalyse, ethnographische geht von den Überlegungen aus, dass a) in den lexikalischen Einheiten der Umgangssprache einer Gruppe oder Gesellschaft elementare handlungsleitende Vorstellungsgehalte „gespeichert sein können“, dass b) derart relevante linguistische Einheiten und die ihnen entsprechenden Vorstellungsgehalte in bestimmten Merkmalsdimensionen miteinander kontrastieren und dass sich c) letztere zu übergreifenden Ordnungen ganzer Orientierungsfelder von Welt, den semantischen Domänen, organisieren. Die entscheidende Aufgabe der e.n Komponentenanalyse, ethnographische besteht nun darin, festzustellen, wann lexikalische Einheiten elementare handlungsleitende Vorstellungsgehalte beinhalten, d.h. in der Terminologie der ethnoscience „Segregate“ (terminologisch abgegrenzte Bezirke soziokultureller Objekte) sind.
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