Kapital, nationales
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] auch: Nationalkapital, zusammenfassender Ausdruck für das in einem Land angelegte Kapital. Als Teil des nationalen Gesamtkapitals unterliegt ein Einzelkapital nach der Marxschen Theorie den ausgleichenden Tendenzen zur nationalen Durchschnittsprofitrate.
[2] Einzelkapitale und Kapitalgruppen mit hohem politischen Gewicht, die in der Lage sind, besondere Verwertungsmöglichkeiten eines Landes (Qualifikationsstruktur oder Loyalitäten der Arbeitsbevölkerung, Lohnniveau, Infrastrukturen, Bodenschätze etc.) gegenüber konkurrierenden Kapitalen aus dem Ausland u.a. auch mit Hilfe nationaler Gesetzgebung und staatlichen Interventionen zu behaupten.
[3] Kapital, das im Unterschied zu transnationalen Unternehmen weitgehend an den inländischen Reproduktionsprozess (Produktionsstandorte, Märkte, Kredite) gebunden ist. Dem internationalisierten Kapital, nationales wird i.d.R. eine Überlegenheit über das n.e Kapital, nationales zugeschrieben.
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