Frage, neue soziale
In der Wirtschaftssoziologie:
Bezeichnung aus der sozial- und allgemein gesellschaftspolitischen Diskussion der 1970er Jahre, die durch „neue“ darauf aufmerksam machen will, dass die jetzt dominanten sozialen Spannungen nicht nach dem Muster der sozialen Frage des 19. Jahrhunderts verstanden und behoben werden können. [1] Meist Bezeichnung dafür, dass innerhalb der übergreifenden Wohlfahrtsentwicklung sich bei einigen Gruppen, besser: in einigen Lebenslagen Benachteiligungen häufen, die nur unzureichend oder gar nicht vom System der sozialen Sicherung erfasst werden (Alte, Einsame, Dauerarbeitslose, Frauen nach Scheidung usw.). Theoretischer Bezugspunkt ist oft die Disparitätsthese.
[2] Hin und wieder (vor allem in der Sprache der Politik) auch Bezeichnung für andere Spannungen oder Gefährdungspotentiale, die nicht nach dem Muster der sozialen Frage des 19. Jahrhunderts begriffen werden können (Umweltschäden und deren Auswirkungen auf Gesundheit, Verhältnis von entwickelten Gesellschaften zu denen der Dritten Welt o.a.).
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