Externalisierung
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] die Verlegung von inneren Prozessen (Fühlen, Denken) in die Aussenwelt, z.B. beim Abwehrmechanismus der Projektion. Im individuell krankhaften Falle ist Externalisierung eine Halluzination.
[2] Bei PL. Berger und T. Luckmann die Entäusserung von subjektiv gemeintem Sinn.
[3] In der Debatte um das Verhältnis von Ökonomie und Ökologie Bezeichnung für das Abwälzen von Kosten für Entsorgung von Abfällen und Umweltgiften, Regeneration von Rohstoffen und Regionen, Vorsorge bei produktions- und konsumtionsbedingten Risiken sowie sozialen Kosten (Entwurzelungen von Bevölkerungen, Sicherheitsrisiken etc.) auf die „Allgemeinheit“, auf andere Regionen (z.B. Giftmüllexport) und nachfolgende Generationen. Die „Umwelt“ als Ressourcenquelle wie als Schadstofflager (Emissionssenke) erscheint aus der Sicht der ökonomischen Kalküle als „frei“, kostenlos verfügbar. Entsprechend würde eine Internalisierung („Ökonomisierung der Ökologie“) bedeuten, die o.a. Kosten in die Preise miteinzurechnen. Damit wäre jedoch die Verhinderung von Schäden nicht garantiert, bzw. wäre eine weitere Ungleichverteilung der Lasten (unbelastete Umwelt als teures Gut) zu erwarten.
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