Erkenntnisinteresse
In der Wirtschaftssoziologie:
erkenntnisleitendes Interesse, nach J. Habermas und K.O. Apel Bezeichnung für das Interesse, das einem bestimmten, durch eine spezifische methodologische Orientierung gekennzeichneten Wissenschaftstypus zugrunde liegen soll. Die Lehre von den E.n behauptet, dass den empirisch-analytischen Wissenschaften ein technisches (d.h. auf technische Verwertbarkeit der Ergebnisse gerichtetes), den „historisch-hermeneutischen“ Wissenschaften ein praktisches (d.h. auf Handlungsorientierung gerichtetes) und den „kritischen Sozialwissenschaften“ ein auf Lösung des „Subjekts aus der Abhängigkeit von hypostasierten Gewalten“ durch das Mittel der „Selbstreflexion“ gerichtetes emanzipatorisches Erkenntnisinteresse zugrunde liegt. Jedes dieser E.n stiftet danach ein je besonderes „transzendentales“ Bezugssystem, durch das die verschiedenartigen Typen der Forschung und der entsprechenden Forschungsergebnisse ihren spezifischen „Sinn“ erhalten.
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