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Erdgas
Erdgas ist in Deutschland zum zweitwichtigsten Energielieferanten für private Haushalte geworden. Schon 46 Prozent heizen mit Erdgas, bei Neuanschlüssen wählen über 75 Prozent der bundesdeutschen Haushalte einen Gasanschluss als Alternative zum Heizöl. Erdgas wird in Zukunft auch als Benzinalternative für Autos an Bedeutung gewinnen. Noch fehlt die nötige Infrastruktur, Erdgastankstellen sind in Deutschland Mangelware. Als Ökoauto sind erdgasbetriebene Fahrzeuge aber jetzt schon in Mode. Denn bei der Verbrennung von Erdgas werden weniger Schadstoffe emittiert als bei Benzin oder Diesel.
Erdgas in Deutschland Erdgas ist eine relativ junge Energiequelle, die in Deutschland erst seit etwa 30 Jahren überwiegend zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten, aber auch zur Stromerzeugung und in der industriellen Produktion eingesetzt wird. Erdgas wurde in den Anfängen als Abfallprodukt bei der Erdölförderung gewonnen. Mittlerweile wird Erdgas getrennt von Erdöl gewonnen. 1970 wurden die ersten umfassenden Verträge mit Russland geschlossen. Russland liefert 3 Milliarden Kubikmeter Erdgas an die damalige Ruhrgas AG. Die Mannesmann AG produzierte 1,2 Millionen Tonnen Großrohre. Die größten Energieversorgungsunternehmen sind heute E.ON Ruhrgas und RWE. Deutschland verbrauchte im Jahr 2002 82,6 Milliarden Kubikmeter Erdgas, das waren 3,3 Prozent vom Gesamtweltverbrauch. Förderregionen Die Hauptförderregion ist Russland, dicht gefolgt von den USA. Aus beiden Ländern kommen jeweils über ein Fünftel der Weltfördermengen. Andere Länder, in denen größere Mengen an Erdgas gefördert werden, sind Kanada, Großbritannien, Algerien, Indonesien, Norwegen, Iran, Niederlande und Saudi-Arabien. Reserven Die größten bisher entdeckten und förderbaren Reserven hat Russland mit einem Drittel der Weltreserven. Halb soviel hat der Iran zu bieten. Relativ erschöpft sind die bisher erschlossenen Reserven der USA mit circa 3 Prozent. Deutschland als Erdgas-Impoteurland wird zunehmend abhängiger vom Großlieferanten Russland, weil Pipelines in Europa fehlen, um zum Beispiel die Reserven des Irans als Konkurrenz zum Großlieferanten Russland nutzbar zu machen. Wie lange reichen die Reserven aus? Nimmt man den gegenwärtigen Weltverbrauch an Erdgas als Basis, dann erschöpfen die Erdgasvorräte in circa 60 Jahren, im Vergleich dazu liegen die Schätzungen bei Erdöl bei 40 Jahren. Erdgas umweltfreundlich Im Vergleich zur Stein- oder Braunkohle entsteht bei der Stromerzeugung im Gaskraftwerk nur circa halb soviel Kohlendioxid, die Umwelt wird deutlich weniger belastet. Das gilt auch für Autos, die mit dem Treibstoff Gas fahren. Der Ausstoß von Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid, Ruß- und anderen Partikelemissionen wird durch das Fahren mit Erdgas stark reduziert. Deshalb haben Erdgasfahrzeuge ein sehr geringes Ozon- und Smog-Potenzial.
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