Bildungsbürgertum
In der Wirtschaftssoziologie:
meist unscharf gebrauchter sozialhistorischer Begriff für einen Teil der bürgerlichen Oberschicht in Deutschland seit Beginn des 19. Jahrhunderts, der sich vom Erwerbsbürgertum, den Produktionsmittelbesitzern, Handelskapitalisten usw., dadurch unterscheidet, dass er „gebildet“ ist, also Zugang zu Philosophie, antiker Überlieferung, Literatur und Fremdsprachen hat und auf dieser Grundlage sich als geistige und kulturelle Elite versteht. Zur Erklärung der besonderen Wichtigkeit des B.s in Deutschland ist die These herangezogen worden, Teile der bürgerlichen Klasse hätten ihren Führungsanspruch gegenüber dem Feudaladel im 19. Jahrhundert in den Anspruch kanalisiert, gebildet zu sein, weil er sich politisch nicht einlösen liess.
<< vorhergehender Fachbegriff |
|
nächster Fachbegriff >> |
|
|
|
|