Bedürfnishierarchie
(Bedürfnispyramide): Eine von dem amerikanischen Sozialforscher Abraham H. Maslow formulierte Theorie, nach der es eine aus fünf Ebenen bestehende hierarchische Rangfolge qualitativ unterschiedlicher menschlicher - Bedürfnisse gebe. Es handelt sich um eine wertbezogene Hierarchie von Motivklassen, die von der untersten Ebene der “niederen” Bedürfnisse zur höchsten Ebene der “höheren” Bedürfnisse reicht. Von unten nach oben gesehen sind die fünf Bedürfniskategorien: (1) physiologische Bedürfnisse (Hunger, Durst, Sexualität), (2) Sicherheitsbedürfnisse, (3) Zugehörigkeits- und Geselligkeitsbedürfnisse, (4) Bedürfnisse nach Geltung, Ansehen und Achtung und (5) Bedürfnisse nach Selbstverwirklichung.
Maslows Hypothese besagt, dass die Bedürfnisse einer höheren Ebene erst entstehen und befriedigt werden, wenn die Bedürfnisse der jeweils darunter liegenden Ebenen befriedigt worden sind: ein Grundbedürfnis wird erst dann aktiviert, wenn die Bedürfnisse mit niederer Rangordnung befriedigt worden sind.
Wiewohl die Theorie empirisch kaum belegt ist, wird ihr zumindestens einige Plausibilität eingeräumt. Insbesondere in den westlichen Industriegesellschaften wird sie zur Erklärung dafür herangezogen, dass mit wachsender Befriedigung der physiologischen Bedürfnisse der untersten Ebene der Bedürfnishierarchie der Symbolcharakter von Waren, ihr Prestige- und Statuswert, im Lichte des Strebens nach Befriedigung von Bedürfnissen der höheren Ebenen eine wachsende Bedeutung erlangen wird und Waren daher nicht oder nicht ausschließlich und allgemein in immer geringerem Maße wegen ihres Gebrauchswerts, sondern wegen des Zusatznutzens, den man von ihnen erwartet, gekauft werden.
<< vorhergehender Fachbegriff |
|
nächster Fachbegriff >> |
|
|
|
|