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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Ausseralltäglichkeit

In der Wirtschaftssoziologie: Bezeichnung für ein Handeln, einen Bewusstseinszustand oder Sachverhalt mit sich von der Alltagsrationalität in spezifischer Weise unterscheidendem Charakter. Beispielsweise beschreibt jede mystische Erfahrung (Mystik) sich als Einsicht in eine „andere Wirklichkeit“, für die die normalen Kategorien von Raum und Zeit nicht gelten, die genuine Form des Charismas lehnt jedwede Verflechtung in den Alltag, die Einbettung in wirtschaftliche und politische Rationalität, ab, ekstatisches Verhalten gibt sich abnormal, Gruppenekstasen und Orgien setzen im Alltag geltende soziale Rollenverteilungen und Unterschiede ausser Kraft. Ausseralltäglichkeit zeichnet sich durch die von den an ihr Teilhabenden erfahrene besondere Nähe zum Transzendenten aus und kann in heiligen Räumen (Kirchen, Tempel), heiligen Zeiten (Feste und Feiern) und besonderen Rollen (Charisma, Schamanismus) institutionalisiert werden.



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