Anonymisierung
In der Wirtschaftssoziologie:
Bezeichnung für die Löschung aller Hinweise in empirischen Daten (etwa in einem Fragebogen) und in Forschungsberichten auf der Grundlage dieser Daten, die dem Leser des Forschungsberichts (oder auch einem unbefugten Mitarbeiter in der Forschungsarbeit) verraten könnten, von welcher Person jene Daten stammen. Anonymisierung ist geboten aus Gründen des Datenschutzes, aber meist auch aus Gründen der Forschungsethik. Ist Anonymisierung bei Fragebögen eher ein technisches Problem, so taucht bei qualitativen Interviews die Schwierigkeit auf, dass Löschung aller möglichen Hinweise auf die Person des Befragten den Informationsgehalt der Daten verfälscht, mindestens vermindert. Deshalb praktiziert hier der Sozialforscher meist nicht A., sondern eine Pseudonymisierung, d.h. er ersetzt die originalen, auf die Person verweisenden Daten durch selbst erfundene, die aber im Informationsgehalt möglichst nahe an den originalen sein sollen.
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