Spracherziehung, kompensatorische
In der Wirtschaftssoziologie:
Bemühungen vor allem in den 1960er und 1970er Jahren, die erziehungsbedingte Benachteiligung von Unterschichtkindern bezüglich ihrer sprachlichen Fähigkeiten durch Sprachtraining aufzuheben. Dabei wurde zunächst der Mittelschichtcode als erstrebenswerte Norm angesehen und durch rein formale Schulung eingeübt. Erst danach wurden zunehmend die Codes beider Schichten kritisch analysiert und Übungen für Unterschichtkinder entwik-kelt, in denen ihre Fähigkeit zur Begriffsbildung gefördert werden sollte. Dabei wurde nicht abstrakt formal verfahren, sondern die konkrete soziale Erfahrung der Kinder wurde einbezogen und durch sprachliche Verarbeitung bewusst gemacht.
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