Schichtung, multidimensionale
In der Wirtschaftssoziologie:
bezeichnet das Vorhandensein mehrerer Schichtungen innerhalb einer Gesellschaft, ohne dass diese Dimensionen der sozialen Schichtung trotz der zwischen ihnen bestehenden Interdependenzen miteinander konvergieren und ohne dass eine von ihnen allen anderen gegenüber eindeutig dominieren würde. Die m. S., die Tatsache also, dass es mehrere objektive Merkmale gibt, die als Grundlage der Schichtbildung dienen können, ist insbesondere ein Kennzeichen moderner Industriegesellschaften, in denen Teilstrukturen wie die Berufsstruktur, die Bildungsstruktur, die Emkommensstruktur und die Machtstruktur nur partiell übereinstimmen. Einzelpersonen oder Gruppen können daher in den verschiedenen Teilstrukturen jeweils unterschiedlich hohe Rangpositionen einnehmen, ohne dass damit feststeht, welche der verschiedenen Positionen ihre soziale Lage in erster Linie bestimmt. Die als Folge der m.n Schichtung, multidimensionale insbesondere in den Mittelschichten zu beobachtende geringe Statuskristallisation stellt ein nur schwer zu überwindendes Problem der empirischen Sozialforschung dar, die heute in der Regel über die Berechnung von integriertem Gesamt-Status versucht, die Vorstellung von der Eindimensionalität der sozialen Schichtung aufrechtzuerhalten. Status-Schicht, Schichtindex
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