Rollenideologie
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] Verabsolutierung des Rollenansatzes durch manche Sozialwissenschaftler, nämlich der Gedanke, soziales Verhalten sei ausschliesslich durch Rollenerwartungen gesteuert.
[2] Die Verbreitung eines durch eigene Machtinteressen und -anspräche verzerrten Rollenbildes einer eigenen oder fremden Rolle; so die politisch motivierte Präsentation, Übertreibung oder Dämonisierung eigener Rollenfertigkeiten und - parallel dazu - die Behauptung einer übergeordneten gesellschaftlichen Bedeutung der eigenen Rolle, wie sie etwa in der statussichernden Verfestigung des Rollenstereotyps des Arztes als eines „Halbgotts in Weiss“ resultiert; oder das Sich-Berufen auf ein fragwürdiges, traditionell verfestigtes, zumeist kulturell zugeschriebenes Rollenbild einer fremden Rolle zum Zwecke der Sicherung eigener Privilegien, wie es etwa in der von Männern propagierten Vorstellung „die Frau gehört in die Küche und zu den Kindern“ geschieht.
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