juste milieu
In der Wirtschaftssoziologie:
(frz.), die richtige Mitte, beim Handeln und Urteilen das Mittelmass zwischen Extremen. [1] Nach der Julirevolution von 1830 in Frankreich wurde das ;\'. m. zum Grundprinzip der Regierungspolitik des „Bürgerkönigs“ Louis Philippe: Das Staatswohl könne nur bewahrt werden, wenn die Regierungsgewalt den verfeindeten Parteien der Royalisten und Republikaner gegenüber ein ;\'. m., d.h. ein Mittelmass beachte. Diese politische Maxime fand ihre soziale Stütze im liberal-konservativ gesinnten Grossbürgertum. In der Folge bedeutete j. m. in politischer Hinsicht eine Schaukel- und Balancepolitik, in kultureller Hinsicht eine Vermeidung oder Abschwächung theoretischer und praktischer Gegensätze und Extreme.
[2] Später ein Synonym für Mittelmässigkeit und laue Gesinnung. H. Maus (1940) zufolge war das ;\'. m. im 19. Jahrhundert die das Bürgertum prägende Haltung.
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