Intrarollenkonflikt
In der Wirtschaftssoziologie:
Situation widersprüchlicher Rollenerwartungen in den verschiedenen Sektoren einer Rolle. Üblicherweise hegen die typischen Partner einer Rolle unterschiedliche Erwartungen an das Verhalten des Rollenträgers. Vom Lehrer z.B. erwarten Schüler und deren Eltern Nachsicht bei der Zensurengebung; Schulbehörde und Industrie hingegen stellen strenge Leistungsanforderungen und verlangen Auslese. Solange nun die Möglichkeit besteht, die einzelnen Sektoren einer Rolle räumlich-zeitlich voneinander abzugrenzen, gerät der Rollenträger nicht in ein Anpassungs- oder Entscheidungsdilemma. Wenn sich jedoch die Sektoren überschneiden, d.h. wenn das Rollenverhalten in den verschiedenen Sektoren jeweils allen Rollenpartnern transparent gemacht wird und diese Situation länger andauert, entsteht für den Rollenträger eine Lage, auf die er mit individuellen Integrationsanstrengungen reagieren muss.
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