Gradation
In der Wirtschaftssoziologie:
der von S. Ossowski eingeführte Begriff soll in Abhebung vom asymmetrische Abhängigkeit implizierenden dicho-tomischen Klassenmodell gesellschaftlicher Differenzierung auf ein drei- und mehrstufiges Schichtungssystem verweisen, in dem die sozialen Schichten nicht durch Abhängigkeitsverhältnisse, sondern lediglich durch ein (logisch) ordnendes Verhältnis im Sinne von „höher“ oder „niedriger“ gekennzeichnet sind. Während das System der sozialen Schichten bei der einfachen Gradation auf der Steigerung nur eines einzigen objektiv messbaren Merkmals beruht (historisches Beispiel: die Einteilung der athenischen Bürger in vier Steuerklassen mit institutionell festgesetzten Privilegien und Pflichten je nach der Höhe des Einkommens), wird unter synthetischer Gradation eine Rangordnung von Schichten verstanden, die durch die Kombination mehrerer Merkmale zustande kommt (Schichtindex).
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