Essentialismus
In der Wirtschaftssoziologie:
Bezeichnung für philosophische Positionen, nach denen für bestimmte Gattungsbegriffe sowohl deren „Wesen“, d.h. die notwendigen und natürlichen, vom Zufälligen der individuellen Ausprägungen losgelösten Eigenschaften, als auch normative Schlussfolgerungen aus dieser Wesensbestimmung angebbar sind. Schlussfolgerungen darüber, ob z.B. irgendwelche Handlungen dem Wesen eines Begriffs (etwa Staat oder Familie) gemäss sind, setzen die „Wahrheit“ der Wesensbestimmung voraus. Unabhängig von der Kontroverse, ob der Wahrheitsbegriff auf Wesensaussagen (im Unterschied zu Tatsachenaussagen) anwendbar ist, stellt sich gerade in den Sozialwissenschaften das Problem der Vielfalt z.T. gegensätzlicher Wesensbestimmungen, die gleichermassen Gültigkeit für sich beanspruchen.
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