Bildungssoziologie
In der Wirtschaftssoziologie:
eine soziologische Teildisziplin, die die inneren Strukturen und Prozesse (vor allem) des staatlichen Bildungssystems untersucht sowie dessen Beziehungen zu anderen sozialen Bereichen. Leitend sind Fragestellungen nach der Schichtgebundenheit von Bildungschancen, nach der Beziehung zwischen Schule und anderen Lebensbereichen (Familie, Freizeit, Medienkonsum), nach der Interaktionsstruktur im Lehrer-Schüler-Verhältnis sowie nach dem internen Organisationsaufbau von Bildungseinrichtungen, nach den Auswirkungen der „Verschulung“ bzw. des Ausbaus des Bildungssystems in den letzten Jahrzehnten auf die Persönlichkeitsentwicklung sowie auf die gesamte Kultur. Bildungssoziologie hat keine klaren Grenzen zu benachbarten Teilgebieten der Sozialwissenschaften; Vorschläge, Bildungssoziologie auf die Untersuchung des Bildungssystems zu beschränken und der Erziehungssoziologie die der Familienerziehung und der ausserschulischen Einflüsse zuzuweisen, haben sich bislang nicht durchgesetzt. Bildungssoziologie durch Sozialisationsforschung zu ersetzen, hätte den Nachteil der Abschottung der institutionsbezogenen Fragestellungen.
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