ADI-Wert

(acceptable daily intake = tolerierbare tägliche Aufnahme) kennzeichnet die tägliche Höchstdosis eines Stoffes in mg/kg Körpergewicht, die auch bei lebenslanger Aufnahme nicht zu gesundheitlichen Beeinträchtigung führt.

Der ADI-Wert gibt an, welche Menge einer bestimmten Substanz ein Mensch ohne gesundheitliches Risiko zu sich nehmen kann. Er bestimmt beispielsweise die zulässige Höchstmenge eines Zusatzstoffes in einem Lebensmittel oder die duldbare Rückstandsmenge für ein Pflanzenschutzmittel.

ADI ist die Abkürzung für "Acceptable Daily Intake", übersetzt "die duldbare tägliche Zufuhrmenge".

Der ADI-Wert wird in Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht angegeben. Er wird in der Regel in Tierversuchen ermittelt. Ratten und Mäuse erhalten unterschiedliche Dosen einer bestimmten Substanz, beispielsweise eines Zusatzstoffes. Dabei soll herausgefunden werden, welche Dosis die Tiere maximal zu sich nehmen können, ohne dass eine gesundheitsrelevante Wirkung auftritt.

Diese unwirksame Dosis (NEL = No Effect Level oder NOEL = no observed effect level) wird durch einen Sicherheitsfaktor dividiert. Das Ergebnis ist der ADI-Wert.

Durch den Sicherheitsfaktor soll berücksichtigt werden:

• die Übertragbarkeit vom Tier auf den Menschen,
• individuelle Unterschiede,
• Wechselwirkungen mit anderen Stoffen.

Ausgehend vom ADI-Wert werden unter anderem Höchstmengen bestimmter Substanzen in Lebensmitteln festgelegt. Dabei werden durchschnittliche Verzehrsmengen berücksichtigt. Bei einseitigen Verzehrsgewohnheiten kann der ADI-Wert überschritten werden.

Verantwortlich für die Festsetzung der ADI-Werte sind internationale Expertengremien wie die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und der gemeinsame Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe der WHO/FAO (JECFA).